Der Seelsorgetag 2019 fand am 13. November 2019 statt.

 

Digitale Revolution

Chance für das Evangelium

Hauptreferat am Vormittag
Digitalisierung macht uns alle arbeitslos? Nein, Arbeit verschwindet nicht – sie findet in der gedachten Welt statt: Organisieren, beraten, Wissen suchen, Probleme durchdenken und lösen. Da der einzelne die Wissensflut aber nicht mehr überblicken kann, sind wir zunehmend auf andere angewiesen.
Die Reibungsverluste oder aber das Funktionieren der Zusammenarbeit entscheiden weltweit den Wettbewerb, die von Religionen geprägten Kulturen machen den Unterschied – ein neues Paradigma ändert Verhaltensmuster und Hierarchien. Das neue Muster für Wohlstand gleicht der Ethik des Evangeliums: Etwa auch dann noch weiter zusammenzuarbeiten, wenn man sich gestritten hat; einen wahrhaftigen Umgang statt eines eigennutzorientierten Umgangs; die Demut, sich zurückzunehmen, wenn die eigenen Kompetenz gerade nicht gebraucht wird.
Nie waren die Menschen mehr gefordert, ihr Gewissen zu prüfen und über ihr Eigeninteresse hinaus zu handeln. Kaum sind 2000 Jahre Kirchengeschichte vorbei, gerät das, was das Evangelium ausmacht, ins Zentrum der gesellschaftlichen Veränderung.
Wird die Welt vielleicht doch immer besser?

Referent: Erik Händeler

Zukunftsforscher Erik Händeler erkennt in der digitalen Arbeitswelt Chancen für das Evangelium und die Kirchen

Erik Händeler (* 28. Juni 1969 in Wuppertal) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Publizist. Der Zukunftsforscher ist Spezialist für die Kondratjewtheorie der langen Strukturzyklen und wendet diese zur Analyse und Prognose makroökonomischer Entwicklungen sowie zum Aufzeigen entsprechender Lösungsansätze an. Er regt zu einer breiten Debatte über den Zusammenhang von Wirtschaft und Religion an.
Er ist Mitglied im Wirtschaftsausschuss beim Landeskomitee der Katholiken in Bayern sowie bei der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands. Er ist stellvertretender bayerischer Landesvorsitzender im Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) und engagiert sich dort für dessen Projekt zur „neuen Arbeitskultur“. Er gehört ferner dem Diözesanpastoralrat des Bistums Eichstätt an.
Erik Händeler gehört zu den Topreferenten in Deutschland (Top 100 Excellent Speakers).

Folien zum Vortrag von Erik Händeler

Workshops am Nachmittag:

  • Workshop 1
    Etwas mehr Hirn bitte! Wie das Evangelium zur Chance einer neuen Kultur des Miteinanders wird
    Christian Beck, kath. Theologe, Therapeutischer Krisenseelsorger, Notfallseelsorger
    Wenn die Hirnforschung und gar die Wirtschaftswissenschaften Jesus von Nazareth als Vordenker "ihrer" Sache entdecken, dann spätestens müssen Seelsorger*innen aufwachen und diesen Jesus neu entdecken und "seine" Sache zur gemeinsamen Sache aller Querdenker machen.

Bausteine einer jesuanischen Ethik

  • Workshop 2
    Wenn Visionen wahr werden – Ein Team entsteht
    Simone Lahl, Leiterin des Caritas-Hospiz Coburg
    Im Frühsommer 2018 macht sich das Team des neuen Caritas-Hospiz Coburg auf den Weg. Begleiten Sie die Hospizleiterin auf dem Weg, wie der Traum von einem neuen Miteinander im Team und mit den Hospiz-Gästen wahr wurde.
  • Workshop 3
    Care (Fürsorge) als Mitte unseres Handelns und Denkens
    Cornelia Auers, evang. Pfarrerin
    Alle Menschen sind geburtlich, alle sind sterblich, alle sind bedürftig und verletzlich. Zu unterschiedlichen Zeiten sind wir verschieden stark darauf angewiesen, dass andere sich um uns sorgen. Im Workshop werden Überlegungen von Ina Praetorius vorgestellt. Wir denken darüber nach, wie der Ansatz der Care-Fürsorge-Arbeit für unsere Seelsorge und Gemeinden fruchtbar werden kann. Wie können wir als Gesellschaft Fürsorge leben?
  • Workshop 4
    Anstöße der gewaltfreien Kommunikation für die Seelsorge
    Markus Merz, Supervisor DGfP (KSA) und Trainer für Gewaltfreie Kommunikation (cnvc)
    Die Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg öffnet den Blick für Kommunikationssperren - in der zwischenmenschlichen Beziehung wie auch in der Begegnung mit sich selbst. Sprache und Haltung, die der Auseinandersetzung mit der Realität hindernd entgegenstehen, lassen sich benennen. Bedürfnisse werden zum Zugang für ein vertieftes Verstehen mit sich selbst und mit dem anderen. Überraschende neue Einsichten entstehen.

Programm
9.30 Uhr Ankommen, Kaffee & Brezen
10.00 Uhr Begrüßung & Einstieg
10.15 Uhr Hauptreferat
11.45 Uhr Zeit für Nachfragen
12.15 Uhr Vorstellung der Workshops & Ausblick
12.30 Uhr Mittagspause
13.45 Uhr Workshops 1 - 4
15.30 Uhr Abschluss, Feedback & Reisesegen
15.45 Uhr Ende der Workshops
16.00 Uhr Mitgliederversammlung des Forum Seelsorge in Bayern
17.00 Uhr Ende des Seelsorgetages